Die Verwandlung meines Staudenbeets
Die Verwandlung meines Staudenbeets
Wie ich ein schwieriges Areal meines Gartens umgeplant habe
Wir sind seit 20 Jahren Reihenhausbesitzer mit einem kleinen Garten. Es ist nicht mein Traumgarten - sagen wir mal, wir haben uns gut arrangiert - und in meinem nächsten Leben werde ich hoffentlich einen anderen Garten versorgen dürfen. Ich finde, solche kleinen Gärten sind an vielen Ecken eine Herausforderung.
So auch unser Staudenbeet, oder sollte ich besser "Randstreifen" sagen: nur 40 Zentimeter schmal, dafür aber 15 Meter lang. Ich habe jahrelang einfach gepflanzt, was mir geschenkt wurde oder was ich irgendwie mal hübsch fand. Ich muss zugeben: richtig gekümmert habe ich mich kaum darum, und viele konkurrenzstarke Pflanzen haben sich ungezügelt ausgebreitet. So viel Giersch, wie hier gewachsen ist, wollte niemand bei uns essen. Auch der Bunte Eidechsenschwanz hat alles zugewuchert. Die Erde war ohne Leben, staubtrocken und ausgelaugt. Zudem hat kaum noch etwas geblüht.
Ich habe mir einige Gedanken gemacht, denn eine "normale" Staudenbeet-Planung mit Leit- und Begleitstauden und anderen Strukturen war hier nicht möglich. Ganz wichtig war mir auch, etwas für Insekten anzupflanzen.
Ein paar Eindrücke: oben links viel Grün und Wucher, kaum Blüten (August 2023). 1 Tonne Mutterboden wurde ausgetauscht. Die gelieferten Stauden wurden sofort mit Arnica C 200 gegossen. Unten rechts (April 2024) der frisch bepflanzte Bereich.
Wie konnte ich sinnvoll planen?
Zum Glück gibt es NaturaDB!
Mit NaturaDB war es ganz leicht. Ihr könnt dort Pflanzen suchen, die zu Euch, Eurem Garten und Euren Vorstellungen passen. Hervorragend ist dabei, dass der ökologische Gesichtspunkt einen großen Stellenwert hat. Ihr seht in einer Übersicht, welche Insekten Ihr mit der Pflanzenauswahl unterstützen könnt. Außerdem gibt es einen farbigen Blühkalender und viele weitere hilfreiche Informationen.
Ich hab aber noch etwas entdeckt: die Wurmvase!
Da ich den neuen Mutterboden künftig nicht ständig düngen möchte und trotzdem nachhaltig und dauerhaft eine gute Bodenstruktur mit ausreichend Humus brauche, habe ich mir Wurmvasen zugelegt.
Was ist das? Wurmvasen sind zylindrische Behälter aus Ton mit Löchern in der Seitenwand und einem Deckel. Die Vasen werden eingegraben und verbleiben im Beet. Gefüllt werden die Wurmwasen mit Küchenabfällen, die sich für die Kompostierung eignen, also zerkleinerte Obst- und Gemüseabfälle. Zeitungsschnipsel und kleingeschnittene Wellpappe eignen sich auch sehr gut als Beimischung, denn alle Kompost- und Gartenwürmer lieben Zellstoff.
Die besten Bodenbearbeiter und Humus-Hersteller sind Würmer! Wie praktisch: Kompostierung geschieht ganz automatisch an Ort und Stelle
Da ich kaum Würmer im Boden hatte, habe ich mir noch eine Portion quietschlebendige Kompostwürmer bestellt, die sich freudig auf das Menü gestürzt haben. Nach einer gewissen Zeit kann ich die Wurmvase nach Bedarf auch umsetzen und einen anderen Bereich des Beetes mit Wurmhumus versorgen. Wurmvasen gibt es bei wurmkiste.at.
Welche Pflanzen durften bei mir einziehen?
Eine Auswahl:
- Sonnenröschen Helianthemum Cornish Cream
- Kugel-Lauch Allium sphaerocephalon
- Patagonisches Eisenkraut Verbena bonariensis
- Heide-Nelke Dianthus deltoides
- Potentilla crantzii Bergfingerkraut
- Hoher Stauden-Phlox Phlox paniculata
- Steppensalbei Salvia nemorosa Caradonna
- Katzenminze Nepeta grandiflora
- Berg-Aster Aster amellus
- Indianernessel Monarda didyma
- Bergenie Bergenia cordifolia Baby Doll
- Scheinsonnenhut Echinacea purpurea Magnus
- Schafgarbe Achillea millefolium Pomegranate
- Bergminze Calamintha nepeta
- Sonnenhut Rudbeckia fulgida
Geduld ist eine wichtige Gärtner-Tugend, die mir aktuell noch ein bisschen fehlt - vor meinem inneren Auge entstehen jetzt schon duftende Blütenteppiche - doch leider wird es noch dauern, bis sich die Pflanzen in ihrer vollen Pracht zeigen werden.
Euch allen wünsche ich einen schönen bunten Frühling und viele fliegende und krabbelnde Besucher 🐝🐞🦋🪱!
Herzliche Grüße
Cornelia